Betroffene Regionen: zentrales Nervensystem
Augen, Rückenmark und Gehirn werden angegriffen
Erkrankung der 1000 Gesichter, alles kann, nichts muss
Beide Erkrankungen, sowohl die NMO als auch die Multiple Sklerose sind Autoimmunerkrankungen.
Durch eine fehlende Funktion, greift das Immunsystem das körpereigene Gewebe an.
Was passiert im Körper?
Nervenstrukturen entzünden sich
Angriff gegen das zentrale Nervensystem
T-Lymphozyten und B-Zellen greifen die weiße Substanz um die Nervenfasern an, im späteren Verlauf kann auch die graue Substanz angegriffen werden. Nervenzellfortsätze gehen verloren.
Welche Symptome kommen häufig vor?
Sehstörungen, so genannte Doppelbilder, Flecken im Sichtfeld (teilweise Erblindung und Schmerzen).
Gefühlsstörungen bzw. Missempfindungen in den Extremitäten. Schwäche, Schwerfälligkeit bis hin zu Lähmungen der Glieder, meist einseitig, Muskelzuckungen und Krämpfe.
Gangstörungen, Störung der Bewegungskoordination
Schwindel
Leichte affektive Störungen (depressive Verstimmung, Euphorie und emotionale Labilität)
Blasenstörungen (Inkontinenz / Blasenentleerungsstörung
Fatigue (erheblich anhaltende Schwäche und Müdigkeit)
Konzentrationsstörungen
Uthoff-Phänomen, Verschlechterung der Symptome vorrübergehnd durch Hitze oder Fieber
Welchen Verlauf nimmt die Multiple Sklerose?
Patientenabhängig
Meist Schubförmig
Schübe können ganz oder teilweise verschwinden, aber auch wieder auftreten.
Primär progredienter Verlauf, Schübe nicht mehr erkennbar, kontinuierliche Verschlechterung.
Krampfartige Muskellähmungen (Spastiken)
Sexuelle Funktionsstörungen
Schmerzen
Sprechstörungen
Unwillkürliches, rhythmisches Zittern
Seltener Darmentleerungsstörungen
Epileptische Anfälle
Demenz
Wie verläuft die Diagnostik?
Neurologische Untersuchung
Liquoruntersuchung, Nervenwasser wird nach Eiweißen und Zellen beurteilt
MRT Gehirn, Suche nach Entzündungszeichen und Narbenbildung
Elektrophysiologische Messung Test für Nervenleitgeschwindigkeit
Evozierte Potentiale VEP Messung der Leitgeschwindigkeit der Sehnerven
Was wird im Liquor nachgewiesen?
Oliglokonale Banden
Was für Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Kortikosteroide
Plasmaseparation (Blutwäsche)
Bei milden/moderaten Verlaufsformen Beta-Interferone oder Glatirameracetat (hemmen schädigende und fördern schützende Prozesse des Immunsystems
Teriflunomid und Dimethylfumarat bei schubförmigen Verlauf, entzündungshemmende Eigenschaften
Immunsuppressivum Azathioprin, kommt nur in seltenen Ausnahmen zum Einsatz
In seltenen gut begründeten Fällen (z.B. Schwangerschaft) intravenöse Immunglobinpräparate
Eskalationstherapie bei hochaktiven Verlaufsformen (Natalizumab, Fingolimod, Atemtuzumab
Selten Immunsuppressiva (Mitoxantron,Cyclophosphamid, eigentliche Krebstherapie)
Mitoxantron bei SPMS
Symptombehandlungen
Was wenn ich Schwanger werden will?
Die Schwangerschaft kann sich schützend vor die Mutter stellen, so das weniger bis hin zu gar keine Schübe entstehen. Eine hormonelle Umstellung hilft dabei gut mit. Eine Schwangerschaft kann wie bei einer „gesunden“ Frau verlaufen, auch ein Kaiserschnitt ist nicht unbedingt erforderlich. Allerdings sollte eine Schwangerschaft gut voraus geplant sein. Die Absprache mit dem Neurologen ist unumgehbar, da die Therapie der Schwangerschaft angepasst sein soll. Quelle Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) familienplanung.de
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